Wir kaufen den Ring

Der ADAC will den Nürburgring kaufen. Für 100 Millionen Euro. Dabei hat Kurt Beck damals 330 Millionen bezahlt. Vor allem wegen der Achterbahn. Die Finanzierungslücke soll über die Maut geschlossen werden. Da alle ADAC-Mitglieder nur noch auf dem Ring fahren, fallen keine Unterhaltskosten mehr für die Autobahn an, und die Mautgebühren werden frei verfügbar.
Nun können die ADAC-Mitglieder endlos im Kreis fahren. Siemens realisiert mit ausgeklügelter Software alltagsnahe Stop-und-Go-Phasen und urlaubsnahe Stau-Perioden. Zum Urlaub selbst betritt man hoch subventionierte Billigterminals, die zur Achterbahn führen. Dort gibt es auch subventionierte Arbeitsplätze wie Hilfsschubser und Hilfsbremser. Alle anderen schaufeln die eingehenden Mitgliedsbeiträge in die Geldspeicher. Doch die meiste Zeit fahren alle auf dem Ring. Nur an den monatlichen Vetteltagen fährt man rechts ran und jubelt.
Gleichwohl möchten die Mautbürger verhindern, dass die nun leere Autobahn mit ausländischen Camping-Anhängern zugestellt wird. Sie tun sich zusammen mit den Wutbürgern, die die Autobahnen als reine Krötenwanderwege nutzen wollen. Heiner Geißler beauftragt Hartmut Mehdorn mit der Umsetzung, Eine neue Studie ergibt allerdings, dass die Kröten stets quer zur Autobahn wandern. Mehdorn feuert seinen Stellvertreter. Mit den frei werdenden 330 Millionen werden die Autobahnen um 90 Grad gedreht. Die Kröten können immer geradeaus wandern und die ADAC-Mitglieder krötenfrei im Kreis fahren.