Kifflicht

Aus einer Anleitung für eine Leuchtlupe:
Unterstützt Sie „auch bei den kiffigtsen Tätigkeiten“.
Kifflige Frage: Wie hat man sich solche Tätigkeiten vorzustellen?
Morgens um vier den Flokati nach den Dope-Bröseln vom letzten Jahr absuchen?
Das wäre noch die bodenständigste Möglichkeit.

Hot or not?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum so viele Menschen mit schlecht sitzender Kleidung herumlaufen? Weshalb so viele Tiere mit verstrupptem Pelz umhertrotten?

Schuld daran sind die Gebrauchsanleitungen.
Für Bügeleisen:
„Textilien nie am Körper bügeln!“
„Bügelsohle niemals auf Menschen oder Tiere richten!“

Bartlos in Schwetzingen

Stellen wir uns eine Noten-Umblätterin vor, mit Bart und unverschämtem Auftreten. Stellen wir uns vor, sie suchte einen Job in Schwetzingen.
Keine Chance.
Zumindest nicht beim Großpianisten Svjatoslav Richter.
Der verlangte laut seinem Vertrag mit den Schwetzinger Festspielen  nämlich das genaue Gegenteil:
„Umblätterer, männlich, ohne Bart, bescheidenes Auftreten“.
Er wird ihn wohl auch bekommen und große Kunst geboten haben.
Ungestört von den anscheinend fundamentalen Ablenkungsfaktoren Geschlecht, Erscheinung und Verhalten. An das taktile Störpotential langer Bärte versuchen wir gar nicht erst zu denken. .

Zitat-Quelle: Hans Hachmann, in SWR Musikstunde,  31.5. 2012

Aufs Auge

„Passt wie die Faust aufs Auge“.
Wird heute sehr häufig für eine besonders gute Passung verwendet.
Früher war das anders – zumindest in meiner subjektiven Erinnerung. Da stand die Formulierung für etwas, das auf eine präzise Art äußerst unpassend war. Denn die Faust gehört ja nun gerade nicht aufs Auge. Aus dieser Doppelbödigkeit ergibt sich auch die früher dominierende ironische Verwendung.

Ist da nur die Ironie verloren gegangen? Das einfache Nach- (oder Vor-)Denken über das, was man sagt? Oder ist es schlicht üblicher geworden zu denken, dass die Faust wirklich aufs Auge passt?

Es soll ja auch Leute geben, die der Meinung sind, Loriots neue Hose passe so perfekt wie vom Verkäufer behauptet.