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PhaetonDiesel

Finden Sie noch heute Ihren Phaeton, bevor die Bayern…

Laut Ovid endet die unerlaubte Spritztour des Phaeton mit dem luxuriösen Himmelswagen im Absturz mit katastrophalen Folgen für die Umwelt:
„Die Erde geht in Flammen auf, die höchsten Gipfel zuerst, tiefe Risse springen auf, und alle Feuchtigkeit versiegt. Die Wiesen brennen zu weißer Asche; die Bäume werden mitsamt ihren Blättern versengt, und das reife Korn nährt selbst die es verzehrende Flamme… Große Städte gehen mitsamt ihren Mauern unter, und die ungeheure Feuersbrunst verwandelt ganze Völker zu Asche.“
Keine Sonderzahlung.

Poetry Spam – Catch of the Day 9

hallo mein lieber freund
ich bin in einer sehr vereinte familie gebracht
meine eltern haben zusammen seit 30 jahren
und ich liebe um zu sehen
wie sie sich umeinander zu kümmern

es gibt gute und schlechte momente im leben
aber wenn zwei menschen wirklich lieben
und kümmern uns um einander
sie kann alles überwinden?
stimmst du mir zu?

ich bin eine sehr einfache person art
gesellig, lustig http://bst.bz/e1kvtu
ich mag meine lieblingsmusik hören
romane zu lesen tennis zu spielen
ich suche einen mann
der mich vollenden
wird.
bestes glück
anja

Shakes-PR?

Ich will keine Renommisten, ich bin in guter Renommee bei den allerbesten Leuten. – Schließt die Tür zu: wir lassen hier keine Renommisten hinein! Ich habe es nicht so weit in der Welt gebracht, um nun hier renommieren zu lassen: schließt die Tür zu, ich bitte Euch!

Shakespeare, Heinrich IV., Teil 2

Blass und unvergessen. Ein Dichter in Darmstadt.

Arno Schmidt

In diesem Hause lebte der Schriftsteller.

Wer sich viel Mühe gibt, findet auch heraus welcher. Es war Arno Schmidt, der von 1955 bis 1958 in der Darmstädter Inselstraße 42 wohnte. Hier schrieb er auch “Tina oder über die Unsterblichkeit“. In der Kurzgeschichte gelangt der Ich-Erzähler durch einen versteckten Zugang in einer Litfaßsäule in die Unterwelt. In diesem nicht ganz so idealen “Elysium” unter Darmstadt müssen  die  toten Dichter so lange verweilen, bis  auf Erden auch die letzte Spur ihres Namens verschwunden ist. Dann erst dürfen sie ins Nirwana und ”endlich in Ruhe tot sein”.
So gesehen ist das Schild mit dem verblassenden Namen möglicherweise ganz im Sinne des Verblichenen. Ein kleiner Schritt ins erlösende Nirwana.

Doch die Darmstädter können auch anders. Etwa die Kommunikationsdesigner der Hochschule Darmstadt, die zum hundertsten Geburtstag des Meisters die inspirierende reale Litfaßsäule vor dem Dichterhaus ein Jahr lang kreativ umgestalten wollen. Zur Eröffnung gab es bereits eine kleine Feier an der Litfaßsäule. Natürlich wurde der Name wieder und wieder genannt. Zur Stärkung reichte man Linsensuppe. Ein älteres Passantenpaar wollte diese Suppe allerdings – freundlich aber bestimmt – keinesfalls essen, denn der Schmidt habe Darmstadt so schlecht gemacht, damals.

So bleibt Arno Schmidt trotz des blassen Schildes auf die eine oder andere Art unvergessen und wird wohl noch eine ganze Weile auf Erlösung warten müssen. In der Darmstädter Unterwelt.

„Wenn ich tot bin, soll mir mal einer mit Auferstehung oder so kommen: ich hau ihm eine rein.“

Arno Schmidt
(in Brand’s Haide)

An den hundertsten Geburtstag des Alten von Bargfeld am 18.1.2014 erinnert die Arno-Schmidt-Stiftung mit etlichen Veranstaltungen. Dazu gehört auch ein Projekt von Kommunikationsdesignern der Hochschule Darmstadt. Das befasst sich mit der Litfaßsäule vor Schmidts ehemaligem Wohnhaus in der Darmstädter Inselstr 42, die auch im Werk des Autors eine Rolle spielt.
Los geht’s am  Dienstag, 21.01.2014, 17.00 Uhr an besagter Litfaßsäule.

Deinem Sohn gewidmet

GoethesSohn
Heute jährt sich der Todestag von „Goethes Sohn“, gestorben am 27.10. 1830 in Rom. Todesursache bei dem erst Vierzigjährigen soll ein Fieber gewesen sein. Der Obduktionsbericht nennt auch übermäßigen Weinkonsum.
Sein Grabstein auf dem Protestantischen Friedhof trägt die Inschrift „Goethe Filius“.  Also schlicht „Goethe Sohn“ oder „Goethe Junior“, nicht Julius August Walter von Goethe. Und „Filius“ lässt sich hier kaum als bloße Unterscheidung zum Vater lesen, wie etwa bei Dumas père und Dumas fils, die beide erfolgreiche Schriftsteller waren. August von Goethe wurde selbst im Grabe nur als Anhängsel des großen Vaters gesehen. Auf dessen Grab steht übrigens auch nicht „Goethe Pater“. „Durch ein mangelndes eigenes Genie kaum bedrückt“ (eigenwillige Wikipedia-Formulierung) war der Filius dem Vater wohl allein im Tode voraus („patri antevertens“).

Die Inschrift „Goethe Filius“ ehrt also mehr den Vater als den Sohn. Der hat die Inschrift schließlich auch selbst verfasst.

Als Neue Frankfurter Schüler gleichsam die Urenkel Goethes sollten Robert Gernhardt und F.W. Bernstein die Form der indirekten Widmung konsequent weiterentwickeln. 1976 begrüßten sie die Leser ihrer „Besternten Ernte“ mit einem „Deiner Frau gewidmet“.

Genderbewegten, die den Herren eine rückständige Reduzierung der Leserschaft auf Männer vorwerfen mögen, kann man entgegenhalten, dass die beiden im Gegenteil ihrer Zeit voraus gewesen sein könnten, indem sie schon die Frau-Frau-Ehe vorausgesetzt haben mögen. Dafür spricht auch, dass sie im selben Buch mit „Vater, liebster Vater mein, willst du meine Mutter sein“ auch schon Transgender-Phänomene thematisiert haben.

Und wer hat mit dem „Erlkönig“ die Vorlage für dieses „Transgender“-Gedicht geliefert?
Der Vater von Goethes Sohn natürlich.

Poetry Spam – Catch of the Day 8

hallo mein herr

ich bin sehr für dich
interessiert
ich bin gern neue leute
kennen und ich will dich
besser kennen

zu lernen ich vermisse so viel
unterstützung die kraft
des mannes manchmal
möchte ich so viel
von der ganzen welt
zu verstecken

in gewisser weise fühle ich
kraft in dir
ich fühle mich vertrauen
ich bin sicher
dass mit ihnen
werde ich das gefühl
geliebt und gewünscht

es ist so angenehm
eine echte frau in der nähe
des richtiger mann zu sein
zart
und liebevoll
leidenschaftlich
und heiß
sein

ich brauche viel
mehr als materielle dinge
ich brauche eine person
die ich liebe bauen kann
kinder großzuziehen
ich brauche die ein
die mich umarmen wird
küss mich wenn ich in seiner nähe

zunder sitzen nach einem langen tag
wenn sie die es werden wollen
finden sie mich

Rüstig

Dorothea Viehmann

Dorothea Viehmann

Vor zweihundert Jahren, am 20. Dezember 1812, erschien die erste Auflage der Grimmschen „Kinder- und Hausmärchen“.
In der Vorrede dazu (Kassel, 3. Juli 1819) schreiben die Brüder:
Einer jener guten Zufälle war es, dass wir aus dem bei Kassel gelegenen Dorfe Niederzwehren eine Bäuerin kennenlernten, die uns die meisten und schönsten Märchen des zweiten Bandes erzählte. Die Frau Viehmännin war noch rüstig und nicht viel über 50 Jahre alt. Ihre Gesichtszüge hatten etwas Festes, Verständiges und Angenehmes und aus großen Augen blickte sie hell und scharf. Sie bewahrte die alten Sagen fest im Gedächtnis…

Anfang fünfzig und noch rüstig!
Prima Kompliment für heutige „Best Agers“. Die könnten einen dafür glatt mit dem Golfschläger hauen und dabei noch elegant aussehen.
Allerdings hatte das Wort rüstig durchaus auch einmal die Bedeutung von „fit“ und wurde auch für junge Menschen verwendet. Etwa von Goethe, der in „Hermann und Dorothea“ einem Pfarrer die Weisheit in den Mund legt „…die rüstige Jugend verspricht ein glückliches Alter“. Doch „Anfang fünfzig und noch fit“ würde dem dauer-juvenilen Golfer nicht viel besser gefallen.
Die Gastwirtstochter und Bäuerin Dorothea Viehmann war sicher gut trainiert von lebenslanger harter Arbeit. Wahrscheinlich zu gut. Keine Spur von Work-Life-Balance. Statt Golfschlägern musste sie wohl die Sense schwingen. Und ihre Rüstigkeit war so wenig selbstverständlich wie dauerhaft. Sie starb mit sechzig Jahren vor der Zeit“, also vor dem Erreichen einer heutigen Lebenserwartung, aber auch vor Erscheinen der von ihr weitergegebenen Märchen.
Das Wort rüstig kann inzwischen mit der Sprachentwicklung auch nicht mehr so recht mithalten. Noch findet es für die wirklich Hochbetagten Verwendung, aber ob die fitten Hochbetagten von morgen das noch hören wollen?

Poetry Spam – Catch of the Day 7

in einem leben
es ist eine menge
schwierigkeiten
und probleme
gewisse probleme
ich versandpreis
ihr chef
gibt ihnen
eine harte
zeit ist einen neuen job
zu bekommen
bitte rufen sie
uns
in den USA
neu!