Mörderische Gebrauchsanleitung

„Gruß aus der Pfalz, aber allein trinken und mit Genuss.“

Diese Anleitung enthält wesentliche Elemente einer guten Gebrauchsanleitung: Eine Einleitung, die eine Beziehung zum Verwender aufbaut, einen Sicherheitshinweis und Verwendungstipps.

Bei näherer Betrachtung finden sich allerdings schwere Verstöße gegen das „Geräte- und Produktsicherheitsgesetz“, das EU-konforme Anleitungen sicherstellen soll. Zu ungenau, nicht normgerecht, nicht haftungssicher.

Die Verfasser dieser Anleitung, Christel Müller und Wilhelm Leinauer, wurden zu jeweils 15 Jahren Haft verurteilt. Zu hart für eine fehlerhafte Gebrauchsanleitung? Normalerweise ja, das Urteil erging allerdings wegen versuchten Mordes und fahrlässiger Tötung.

Im Jahr 1967 schickten die beiden anonym ein Paket mit einem Krug Enzianschnaps und beiliegender Erläuterung an den Gatten der Christel Müller, der in einer anderen Stadt einen Lehrgang absolvierte. Der Schnaps war mit einer mehr als tödlichen Dosis Blausäure versetzt. Zwar hatten die beiden darauf hingewiesen, dass das Gift alleine zu trinken sei, doch – wie manch anderer Texter auch – die Verwenderrealität nicht bedacht. Denn der Gatte Müller mochte gar keinen Enzianschnaps und spendierte diesen seinem erkälteten Stubenkameraden Blumoser. Er selbst nippte wohl nur ein wenig. Blumoser starb, während das avisierte Opfer überlebte.

Der „Enzianmord“, ein Mordversuch per Anleitung zur Selbsttötung.

Und die Inschrift auf dem Krüglein erscheint nun auch in einem anderen Licht:
„Da in dem Flaschen steckt Gsundheit und Fidelität. Wer’s hat, braucht koan Baderwaschl, Apotheka und Dokta net.“ Braucht er net mehr.

Ruchlos

„Bitte erst abwaschen. Sie riechen nach Asche.“
Frau des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß zu ihrem Sohn beim Erdbeerpflücken im Kommandantengarten auf dem KZ-Gelände.
(Quelle: Höß-Enkel Rainer Höß in der TV-Dokumentation „Meine Familie, die Nazis und ich“, ARD 2013.)

Als Aussage ungeheuerlich.
Als Zitat problematisch, selbst wenn es korrekt sein sollte. Denn Rainer Höß ist offensichtlich ein verurteilter Betrüger und Lügner, der am Holocaust vor allem aus Geltungssucht und finanziellen Motiven interessiert scheint.
http://bit.ly/1efEMEm
http://bit.ly/LgPizf

Verhöhnung im Gewand der Versöhnung. Ein Buch unter seinem Namen wurde ihm nun auch noch geschrieben. Nachdem die erste Auftragsautorin das Projekt wegen der genannten Problematik abgebrochen hatte, fanden sich zwei andere Journalisten, die es zu Ende brachten.